Schnelle Glasfasernetze gelten als das Fundament für eine erfolgreiche Digitalisierung. Doch Deutschland droht hier den Anschluss zu verlieren. Ein Grund ist der Fokus auf die Vectoring-Technologie, mit der auch Kupferleitungen mittlerweile Geschwindigkeiten von 50 bis 100 Mbit/s erreichen. Aber: Diese Strategie bremst den Ausbau von Glasfaser und FTTH – und damit auch zukunftsfähige Lösungen.

Die Zukunft im Internet ist multimedial. Wer HD-Videos online abrufen oder die Bundesliga in guter Auflösung live übers Internet anschauen möchte, benötigt eine schnelle und zuverlässige HighSpeed-Verbindung. Gleiches gilt für (Geschäfts-) Anwendungen aus der Cloud. Der Bedarf an Breitbandanschlüssen steigt also massiv. Bürger und Unternehmen benötigen flächendeckend Anschlüsse, die Taktraten von 50 Mbit/s und höher bieten.

Doch die Breitband-Versorgung hierzulande ist eher mangelhaft. Das belegt der aktuelle Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur. Nur 36 Prozent der Haushalte in den ländlichen Regionen können demnach auf 50 Mbit/s zugreifen, in den Städten sind es hingegen 90 Prozent. Insgesamt sind in Deutschland 77 Prozent der Haushalte mit 50 Mbit/s versorgt. Ende 2018 sollen es laut den Zielen der Bundesregierung 100 Prozent sein. Ob das gelingt, ist mehr als fraglich.

Düstere Aussichten verheißt auch ein Sonderbericht des EU-Rechnungshofs. Die Behörde geht davon aus, dass das EU-weite Ziel, bis 2025 flächendeckend Geschwindigkeiten von bis zu einem Gbit/s zu ermöglichen, in Deutschland mit den aktuell genutzten Technologien „wahrscheinlich nicht zu verwirklichen“ sei. Harter Tobak. Einen konkreten Grund für diese Malaise nennen die EU-Rechnungsprüfer auch: die Vectoring-Technologie.

Vectoring: Tuning für Kupfer, Bremse für Glasfaserausbau

Vectoring ist auch der Grund dafür, dass hierzulande etwa drei Viertel der Internetanschlüsse auf kupferbasiertem DSL bzw. VDSL(2) aufbauen. VDSL2-Vectoring verdoppelt die Bandbreite durch den Ausgleich von elektromagnetischen Störungen (Crosstalk) zwischen den Leitungen, so dass auch mit Kupferleitungen Datenraten zwischen 50 und 100 Mbit/s möglich sind.

Hintergrund: Beim Crosstalk (Übersprechen) koppeln sich VDSL2-Signale in benachbarten Leitungen ein (Interferenz) und stören diese, was zu hohen Schwankungen oder einer generellen Abnahme der Übertragungsrate führt. Betroffen davon sind die Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) zum Endkunden, die ungeschirmt in Bündeln mit bis zu 200 Teilnehmern in der Erde vergraben sind.

Dank Vectoring können die Netzbetreiber das Übersprechen weitgehend kompensieren und die Bandbreite von VDSL2-Anschlüssen verbessern. Beim Vectoring werden mehrere VDSL2-Leitungen zu einer logischen Gruppe zusammengefasst, der sogenannten vectored group, und die auftretenden Störmuster aller beteiligten Leitungen und Frequenzen analysiert und beseitigt.

Der Breitbandausbau ist mit Vectoring deutlich kostengünstiger als mit in Tiefbauarbeiten neu verlegter Glasfaser, weil die bestehende Infrastruktur „gepimpt“ wird. Allerdings kann Vectoring an den Hauptverteilern prinzipiell nur von einem Anbieter durchgeführt werden; meist ist das die Deutsche Telekom. Andere Betreiber haben damit das Nachsehen. Zudem ist Vectoring wenig zukunftsträchtig, da die erzielbaren Datenraten von bis zu 100 Mbit/s bald nicht mehr ausreichen. Im Prinzip führt das Festhalten an Kupferkabeln in eine Breitband-Sackgasse, da sich damit der Ausbau der langfristig zukunftsträchtigeren Glasfaser-Technologie verzögert.

Glasfaser gehört die Zukunft

Glasfaser ist die Königsklasse der Breitband-Technologien. Glasfaser zeichnet sich durch geringe Dämpfung (dadurch größere Entfernungen möglich) und relativ gute Resistenz gegen passive und aktive Angriffe aus. Darunter fallen insbesondere die Resistenz gegen elektromagnetische Störeinflüsse (Störfelder von Maschinen, Schaltern, Blitz, Sendern usw.) und Lichteinflüsse.

Wie viel Leistung ein Glasfaseranschluss tatsächlich bringt, hängt davon ab, wie weit das Glasfaserkabel vom Endkunden entfernt ist: Varianten sind bis zum nächsten Kabelverzweiger (FTTC — Fibre To The Curb), bis ans Gebäude  (FTTB — Fibre To The Building) oder direkt zur Wohnung (FTTH — Fibre To The Home). Je näher die Glasfaserleitung an der eigenen Wohnung liegt, desto höher die Datenrate. Meist werden Bandbreiten zwischen 50 MBit/s und 300 MBit/s erreicht.

FTTH ist am besten

Am besten ist die Übertragung natürlich, wenn das Glasfaserkabel bis zur Wohnung läuft (FTTH). Hier finden Sie mit der HCD Consulting GmbH den kompetenten Partner für die Planung und Umsetzung eines FTTH-Projekts. Wir übernehmen das Projektmanagement, die Beratung und liefern intelligente und kosteneffiziente Hardwarelösungen. Und Sie können auf starke Partner aus unserem FTTH-Netzwerk zurückgreifen.

Bei den Glasfaser-Anschlüssen herrscht großer Nachholbedarf. Dem oben zitierten Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur zufolge setzten in Deutschland Ende 2017 nur rund 675.000 Haushalte die Technik tatsächlich ein (368.000 Anschlüsse bis ins Haus, FTTB; 307.000 Anschlüsse bis in die Wohnung, FTTH). Damit liegt Deutschland unverändert auf einem der hintersten Plätze in Europa, wenn es um moderne Infrastruktur geht. Es ist an der Zeit zu handeln.

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Ich bin Alexander Zagler aus dem HCD Vertriebsteam. Ich berate Sie gerne oder helfe Ihnen bei Fragen weiter. Sie erreichen mich telefonisch unter +49 89 215 36 92-0 oder per Kontaktformular.

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