Die G.fast-Technologie beschleunigt klassische Kupferleitungen auf hohe Bandbreiten von nahezu 2 GBit/s. Unser Partner DZS, vormals KEYMILE, hat dafür die neuen Distribution Point Units (DPUs) der MileGate-205x-Serie mit Reverse Power Feed veröffentlicht. Sie ermöglichen schnelles Internet in Mehrfamilienhäusern, bei denen Glasfaserleitungen nur bis in den Keller verlegt sind (Fibre to the Building FTTB).

Homeoffice und Videokonferenzen gehören wegen Corona mittlerweile in vielen Firmen zum Alltag. Doch nicht alle Mitarbeiter verfügen zuhause über Anschlüsse mit genügend Bandbreite. Denn Videokonferenzen, Streaming oder andere (Geschäfts-)Anwendungen aus der Cloud erfordern schnelle und leistungsfähige Internet-Verbindungen. Die beste Lösung für das Breitbandnetz sind optische Leitungen mit Glasfaserkabeln. Doch der Ausbau des schnellen Glasfaser-Netzes geht nur schleppend voran.

Meistens setzen die Netzbetreiber verschiedene Kombinationen aus Kupferkabel und Glasfaserleitungen ein. Entscheidend für die Bandbreite ist, wie weit das Glasfaserkabel vom Endkunden entfernt ist. Varianten sind bis zum nächsten Kabelverzweiger (FTTC Fibre To The Curb), bis ans Gebäude  (FTTB Fibre To The Building) oder direkt zur Wohnung (FTTH Fibre To The Home). Je näher die Glasfaserleitung an der eigenen Wohnung liegt, desto höher ist die Datenrate.

Grafik zur Unterscheidung der FTTx Technologien

Bei Mehrfamilienhäusern sind die Glasfaserleitungen überwiegend bis in den Keller des Gebäudes verlegt (FTTB). Von dort geht es dann hausintern meist per Kupferkabel in die Wohnungen und zum Anschluss des Endkunden (= Teilnehmeranschlussleitung TAL oder „letzte Meile“). Die schnelle G.fast-Technik beschleunigt diese „letzte Meile“ auf Bandbreiten von 500 MBit/s bis zu 2 GBit/s. G.fast wird von der ITU (International Telecommunication Union) standardisiert (ITU-T G.9701) und steht für „Fast Access to Subscriber Terminals“. Eine Beschreibung dieser Technologie finden Sie in diesem Blogbeitrag.

MileGate-205x-Serie: Turbo für Kupferkabel in Mehrfamilienhäusern

Unser Partner DZS hat seine G.fast-DPUs (Distribution Point Units) speziell für FTTB (Fibre-to-the-Building)-Installationen und den Einsatz in Mehrfamilienhäusern konzipiert. Damit lassen sich über Kupferkabel Übertragungsraten erreichen, wie man sie nur von Glasfaser kennt. Die neuesten DPUs der MileGate-205x-Serie unterstützen G.fast mit den Profilen 212a und 106a. Mit G.fast Profil 212a lassen sich über die bestehende Kupferverkabelung auf kurzen Streckenlängen Summendatenraten (Down- und Upstream) von annähernd 2 Gbit/s erreichen.

Netzbetreiber können bei der MileGate-205x-Serie das Verhältnis von Down- und Upstream pro Port und Teilnehmer so konfigurieren, dass sie auch symmetrische Übertragungsraten bereitstellen – Cloudnutzer, Geschäftskunden und Telearbeiter benötigen diese Konfiguration. Neben G.fast unterstützen die DPUs auch VDSL2-Fallback. Netzbetreiber können so die von ihnen angebotenen Breitbandtechnologien bedarfsgerecht ausbauen. Die Anbindung ans Glasfasernetz erfolgt mittels SFP+-Steckmodulen mit 10-GbE- oder 1-GbE-Schnittstelle, alternativ auch über GPON oder XGS-PON. So ist jederzeit eine variable Anpassung an die jeweilige Netzsituation möglich.

DZS G.fast-DPU Wandmontage

Die neuen DPUs gibt es in drei Varianten:

  • MileGate 2051: mit vier Ports für kleine Mehrfamilienhäuser
  • MileGate 2052: mit acht Ports
  • MileGate 2053: mit 16 Ports für den Einsatz in großen Mehrfamilienhäusern oder gewerblich genutzten Gebäuden

Stromversorgung über Reverse Power Feed

Alle DPUs der neuen MileGate-205x-Serie verfügen über die Technologie Reverse Power Feed (RPF), mit der die Stromversorgung mittels Rückwärtsspeisung über die angeschlossenen Teilnehmer erfolgt. Das ist ein großer Vorteil, da damit auch Installationen an Standorten denkbar sind, die keine Stromversorgung bereitstellen. Auch eine Kombination aus beiden Optionen gleichzeitig – Anschluss via 115/230V-Netz und RPF – wird unterstützt. Netzbetreiber können damit Gigabit-Dienste in Mehrfamilienhäusern schneller einführen, da sie das Problem der Stromversorgung umgehen.

Hintergrund: DPUs werden aktuell meist noch lokal aus dem Hausnetz mit Strom versorgt, das heißt alle Mieter tragen die Stromkosten gemeinsam, unabhängig davon, ob sie das schnelle Internet und die hohen Bandbreiten nutzen oder nicht. Oder aber der Netzbetreiber muss separate Zähler anschließen, um einen genauen Stromverbrauch der Teilnehmer festzustellen. Mit Reverse Power Feed hingegen kann die Stromversorgung der DPU ausschließlich über die angeschlossenen Teilnehmer erfolgen, ohne einen zusätzlichen Zähler oder einen neuen lokalen Stromanschluss installieren zu müssen. Das spart Kosten und vermeidet Komplikationen, die für erforderliche Genehmigungen von Hauseigentümern und lokalen Gemeinden für einen solchen Stromanschluss entstehen könnten.

Metallic Line Test für den Anschluss aus der Ferne

Eine weitere wichtige Funktion der neuen DPUs ist der Metallic Line Test (MELT). Damit können Netzbetreiber von der Zentrale aus die Anschlussleitung qualifizieren, im Betrieb Fremdspannungen, Widerstände sowie Kapazitäten ermitteln und im Fehlerfall die Art der Störquelle identifizieren. Ein Vor-Ort-Einsatz ist nicht mehr notwendig.

Die MELT-Funktion ist in eine Platine im DSLAM-Gerät (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) integriert, der Vermittlungsstelle, an der die Teilnehmeranschlussleitungen zusammenlaufen. Sie testet die physikalischen Eigenschaften der Kupferleitung für jeden Anschluss und erkennt Fehler wie geerdete Teilnehmerleitungen oder kurzgeschlossene Drähte innerhalb eines verdrillten Kupferkabels. Zudem lässt sich mit Hilfe von Metallic Line Tests der Fehlerbereich genau ermitteln.

Das Datenblatt zu den DPU-Modellen MileGate 2051, 2052 und 2053 finden Sie hier.

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Ich bin Alexander Zagler aus dem HCD Vertriebsteam. Ich berate Sie gerne oder helfe Ihnen bei Fragen weiter. Sie erreichen mich telefonisch unter +49 89 215 36 92-0 oder per Kontaktformular.

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